Innovatives Angebot zur Fahrzeugauslastung im SPNV

Innovatives Angebot zur Fahrzeugauslastung im SPNV

VRS-Kundenservice erleichtert Planung von Reisen

Köln, 25. Mai 2021. Der Öffentliche Nahverkehr ist kein Infektionstreiber – das belegen mehrere nationale und internationale Studien. Zuletzt stellte dies eine aktuell im Mai 2021 vorgelegte Studie fest, welche die Charité Research Organisation (CRO) im Auftrag des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und mehrerer Bundesländer unter Pendlerinnen und Pendlern durchgeführt hat: Die Nutzung von Bus, Bahn oder Nahverkehrszug ist ebenso sicher wie die Fahrt im eigenen Auto. Dazu tragen neben den stark intensivierten Reinigungsarbeiten der Verkehrsunternehmen besonders die Durchlüftung der Fahrzeuge, ausreichender Abstand zu Mitreisenden sowie das Tragen einer geeigneten Maske bei. Seit Inkrafttreten der sogenannten Bundesnotbremse sind die Fahrgäste verpflichtet, in Bus und Bahn eine Maske des Standards FFP 2, KN95 oder N95 zu tragen.

„Wenn sich alle an die Regeln halten, ist das Reisen im Nahverkehr auch in Corona-Zeiten sicher. Doch Sicherheit lässt sich nicht nur objektiv herstellen, sie muss auch subjektiv empfunden werden“, betont Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS). Eine im Herbst 2020 eingeführte Serviceleistung des VRS soll zu einem gesteigerten Sicherheitsgefühl beitragen: die Auslastungsanzeige. Zunächst werden Fahrzeugauslastungen von S-Bahnen sowie von Regionalexpress- und Regionalbahnlinien prognostiziert und den Fahrgästen über die VRS-Fahrplanauskunft auf der Homepage sowie in der VRS-App zur Verfügung gestellt. Fahrgäste können ihre Fahrt somit noch komfortabler planen und – wenn gewünscht – auf Fahrten mit geringerer Auslastung ausweichen. Langfristig ist geplant, auch die Auslastung von Bussen und Straßenbahnen sowie die Verfügbarkeit von weiteren Verkehrsmitteln wie etwa Leihrädern zu prognostizieren. Neuartig bei diesem Serviceangebot des VRS ist die Nutzung anonymisierter Nutzerdaten aus den digitalen Auskunftssystemen, sodass keine zusätzlichen Hardwareinstallationen erforderlich sind.

So funktioniert die Prognose
Zur Berechnung der Auslastungsprognose ziehen die Digitalisierungsexperten des VRS, die das vom NRW-Verkehrsministerium angestoßene und geförderte Projekt aufgebaut haben, verschiedene Daten heran: etwa aus Fahrgastzählungen, der geplanten Kapazität sowie anfallenden Verspätungen der Züge und den aktuellen Verbindungsanfragen der VRS-App. Der Datenschutz ist dabei selbstverständlich gewahrt: Es werden keine persönlichen Daten wie etwa Standort, Ticketkäufe etc. verwendet. Die prognostizierten Auslastungsanzeigen werden alle drei Minuten aktualisiert und daraus Hochrechnungen für zukünftige Fahrten berechnet. Die Prognose wird in Form farbiger Piktogramme dargestellt: Grüne Personensymbole stehen dabei für geringe Auslastung (0 bis 25 Prozent), orange-farbene für mittlere (25 bis 50 Prozent) und rote Piktogramme für eine hohe prognostizierte Auslastung (mehr als 50 Prozent) der zur Verfügung stehenden Sitzplätze im Zug.

„Wir freuen uns, dass wir den Fahrgästen diesen Service anbieten können. Diese Innovation bietet grade in Zeiten der Corona-Pandemie einen Mehrwert. Natürlich kann es im komplexen SPNV-System auch mal zu abweichenden Prognosen kommen. Wir arbeiten aber zusammen mit den Verkehrsunternehmen daran, in Zukunft auch kurzfristige Kapazitätsänderungen abzubilden“, so VRS-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.

In der ersten Projektphase wird die Auslastung folgender Linien berücksichtigt:

  • Regional-Express-Linien: RE 1 (RRX), RE 5 (RRX), RE 6 (RRX), RE 7, RE 8, RE 12, RE 22
     
  • Regionalbahn-Linien: RB 24, RB 25, RB 26, RB 30, RB 48
     
  • S-Bahn-Netz: S 6, S 11, S 12, S 13, S 19, S 23

Seit Ende September 2020 wird die Auslastung der oben genannten Linien in der VRS-Fahrplanauskunft angezeigt. Die Einbindung in der VRS-App ist Ende Oktober 2020 realisiert worden. Die bisherigen Kundenrückmeldungen sind überwiegend positiv. Ausdrücklich weiterhin erwünscht sind Rückmeldungen der Nutzer, entweder über das VRS-Kontaktformular oder direkt in der App. Dr. Norbert Reinkober: „Die neue Serviceleistung soll stetig verbessert werden. Daher sind wir sehr dankbar, wenn die Fahrgäste durch ihre Anregungen und Kritik weiterhin dabei mithelfen, die Auslastungsanzeige weiterzuentwickeln.“ Vergleiche mit den tatsächlichen Fahrgastzahlen haben ergeben, dass die Trefferquote der Auslastungsanzeige bereits bei mehr als 90 Prozent liegt.

Hinweis für die Redaktionen: Unter dem folgenden Link finden Sie ein Video, das die Funktionalität in der VRS-App erklärt: https://youtu.be/Zx3e_Xn3iSU