Für einen besseren ÖPNV: 100 Millionen Euro für den eTarif NRW

Für einen besseren ÖPNV: 100 Millionen Euro für den eTarif NRW

Grenzenlos einfacher Tickettarif für grenzenlose Mobilität in ganz Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf/Köln, 2. Dezember 2020. Mit dem landesweit einheitlichen elektronischen Tarif (eTarif NRW) wird Bus- und Bahnfahren in Nordrhein-Westfalen so einfach wie nie zu vor. Grenzenlos einfach! Denn Tarifgrenzen spielen beim Buchen und Bezahlen einer Fahrt keine Rolle mehr.

In einer gemeinsamen Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) haben sich der Aachener Verkehrsverbund, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, der Verkehrsverbund Rhein-Sieg, die WestfalenTarif GmbH, der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen verständigt, den neuen eTarif NRW gemeinsam umzusetzen. In dieser Dimension ist das einzigartig in Deutschland. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Einführung des eTarif NRW mit insgesamt 100 Millionen Euro.

Und so einfach wird es, das richtige Ticket zu lösen: Mit dem eTarif NRW checkt der Fahrgast via Smartphone bei Einstieg in Bus oder Bahn ein und beim Aussteigen selbst oder automatisiert wieder aus. Der Ticketpreis für die Fahrt berechnet sich ganz einfach aus einem fixen Grundpreis und den Luftlinienkilometern zwischen Start und Ziel und wird über die jeweilige Mobilitäts-App des Kunden abgerechnet. Kenntnisse über die einzelnen Tarife in Nordrhein-Westfalen sind nicht mehr erforderlich, um ein gültiges Ticket zu kaufen. Mit einer Preisobergrenze wird sichergestellt, dass Bus- und Bahnfahren in Nordrhein-Westfalen mit dem eTarif NRW in der Einführungsphase nie mehr als 30 Euro in 24 Stunden kostet. Das ist besonders bei längeren Fahrten quer durch Nordrhein-Westfalen ein Vorteil. Mit dem einfachen Zugang ohne Tarifkenntnisse wird der ÖPNV auch für all jene attraktiv, die Bus und Bahn nur gelegentlich nutzen. Schon Ende 2021 bieten die Verbünde und Tarifgemeinschaften den eTarif NRW flächendeckend in ganz Nordrhein-Westfalen an.

 „Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung und machen den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen noch besser“ so Verkehrsminister Hendrik Wüst. „Mit dem eTarif NRW wird Bus- und Bahnfahren flexibler, kundenfreundlicher und einfacher. Grenzenlos einfach! Denn im neuen eTarif NRW kennt Mobilität keine Tarifgrenzen mehr. Mit dem verbundübergreifenden, landesweiten eTarif machen wir es den Fahrgästen so leicht wie möglich, Bus und Bahn zu nutzen.“

Zur Vereinfachung des verbundübergreifenden Reisens unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen die beteiligten Partner bei der Einführung des eTarif NRW mit einem 100 Millionen-Euro-Förderprogramm bis 2031. Die genaue Preisstruktur werden die Verbünde und Tarifgemeinschaften zeitnah erarbeiten. Fest steht schon jetzt:

  • Die Verbünde und Tarifgemeinschaften ermöglichen es den Kunden, den eTarif NRW spätestens ab Ende 2021 zu nutzen.
     
  • Der Preis des gemeinsamen eTarif NRW setzt sich aus einem Grundpreis und einem Preis für die zurückgelegten Luftlinien-Kilometer zusammen.
     
  • Hin- & Rückfahrt sollen den gleichen Preis haben. Kunden erhalten eine Preisobergrenze für Fahrten über Verbundgrenzen hinweg.

 

José Luis Castrillo, Vorstand des VRR: „Unser maßgebliches Ziel bei der Tarifentwicklung für die kommenden Jahre ist es, die Nutzung von Bus und Bahn nachhaltig weiter zu vereinfachen.

Gemeinsam mit dem NRW-Verkehrsministerium und den benachbarten NRW-Zweckverbänden legen wir mit verbundübergreifenden digitalen Angeboten wie dem eTarif NRW einen weiteren Grundstein, den ÖPNV noch kundenfreundlicher zu gestalten. Damit kommen wir dem Wunsch der Fahrgäste nach einem unkomplizierten und intuitiven Zugang zum Nahverkehr nach. Ich freue mich daher, dass wir mit der Grundsatzvereinbarung zum eTarif NRW und im gemeinsamen Schulterschluss mit allen Nahverkehrsakteuren und der Politik in Nordrhein-Westfalen die nötigen Rand- und Rahmenbedingungen geschaffen haben, damit auch in Zukunft ein attraktiver Nahverkehr im Land gewährleistet ist.“

Hans-Peter Geulen, Geschäftsführer des AVV: „Dank der Unterstützung des Landes wird mit der Einführung des landesweiten eTarifs die Nutzung von Bus und Bahn deutlich attraktiver. Für uns als Verbund im Dreiländereck mit Grenzen zu den Nachbarländern Belgien und den Niederlanden sowie zu anderen Verbünden in NRW ist es von enormer Bedeutung, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und Hemmnisse bei der Nutzung des ÖPNV abzubauen.“

Matthias Hehl, Geschäftsführer WestfalenTarif GmbH: „Der eTarif NRW ist eine bedeutende Verbesserung für unsere Fahrgäste in Westfalen. Mit dem eTarif wird die Nutzung von Bus und Bahn einfacher. Gerade Kunden, die bis jetzt eher selten Bus und Bahn nutzen, profitieren hier. Wir sehen hier große Chancen, neue Kunden zu gewinnen.“

Michael Vogel, Geschäftsführer des VRS: „Wir haben im VRS mit unserem eTarif-Projekt sehr gute Erfahrungen gemacht. Der eTarif baut durch seine Einfachheit Zugangshemmnisse bei Gelegenheitskunden ab und sorgt so für eine Attraktivitätssteigerung von Bus und Bahn. Mit dem NRW-Modell wird nun auch das Überschreiten der Verbundraumgrenzen stark vereinfacht.“

 

Mit der 100 Millionen Euro-Förderung vom Land werden unter anderem die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen landesweit nutzbaren eTarif NRW geschaffen.  Die Förderung des eTarifs NRW wird regelmäßig ausgewertet und von Marktforschern begleitet werden. So wird sichergestellt, dass der eTarif NRW immer wieder angepasst werden kann. Selbstverständlich gibt es parallel zum eTarif NRW auch herkömmliche Fahrscheine.

Der eTarif NRW wird unter strenger Berücksichtigung des Datenschutzes umgesetzt. 

 

Pressekontakt:

Ministerium für Verkehr des Landes NRW
Miriam.Beutner@vm.nrw.de  
Tel. 0211 – 3843 – 1020