Schon 1436 Anmeldungen für Kundentest des neuen eTarifs

Praxistest ist gestartet. Bis zu 4.000 Testkunden können mitmachen

Köln, 11. April 2019. In der laufenden Woche hat der Pilottest, in dem der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) einen elektronischen Tarif (eTarif) erprobt, eine neue Ebene erreicht: Am Montag (8. April) ist der Startschuss für den Kundenakzeptanztest gefallen. Zu diesem können sich interessierte Fahrgäste seit 2. April anmelden, bis zu 4.000 können den Tarif der Zukunft bis zum 6. September unter die Lupe zu nehmen und im Alltag zu testen. Stand heute Morgen haben sich bereits 1436 Testnutzer angemeldet.

Dem Kundentest war eine technische Probephase vorangegangen. In dieser überprüfte der VRS die Erfassungsgenauigkeit und die Zuverlässigkeit der Software besonders im ländlichen Raum mit schlechterer Netzabdeckung als in den Städten sowie die komplizierten Ortungsverhältnisse im U-Bahn-Bereich. „Den Techniktest hat der eTarif erfolgreich bestanden, jetzt wollen wir sehen, wie er bei den Kunden ankommt“, sagt VRS-Geschäftsführer Michael Vogel. Die fortschreitende Digitalisierung ist auch aus dem Öffentlichen Personenverkehr nicht mehr wegzudenken. Vogel: „Der elektronische Tarif ist ein Modell, das von vielen Fahrgästen nachgefragt wird. In der Tat macht ein solcher Tarif viel Sinn, denn er baut Zugangshemmnisse ab und löst Tarifhärten, die aktuell im Verbundgebiet noch bestehen.“

Wie funktioniert der eTarif?
Anmelden, einchecken, losfahren – der neue eTarif ist denkbar einfach. Die Testkunden müssen sich lediglich unter www.vrs.de/etarif registrieren. Im Anschluss erhalten sie einen Freischaltungscode für die App des Anbieters FAIRTIQ, mit dem der VRS und die Kölner Verkehrsbetriebe im Namen der Verkehrsunternehmen eine Entwicklungspartnerschaft eingegangen sind. Vor dem Antritt einer Reise mit Bus, Straßenbahn oder Nahverkehrszug checken sich die Fahrgäste in die App ein und nach Abschluss ihrer Reise wieder aus. Vergisst er den Check-out einmal, erinnert ihn die App daran. Der Fahrpreis wird im Anschluss automatisch errechnet. Der Fahrgast braucht somit keinerlei Tarifkenntnisse mehr. Auch das lästige Suchen nach Kleingeld sowie das Warten am Ticketautomaten oder beim Busfahrer entfallen. Im Falle einer Fahrkartenkontrolle gilt ein in der App abrufbarer Barcode als Fahrtberechtigung. Die Abrechnung funktioniert dann automatisch: Die in der App hinterlegte Kreditkarte wird mit dem fälligen Betrag belastet, die Abbuchung erfolgt mit dem jeweiligen Turnus der Kreditkarte. Die Abrechnung basiert auf einem Luftlinien-Tarif, einer sehr fairen Methode im Sinne der kürzesten Strecke zwischen Start- und Zielhaltestelle. Zu einem Grundpreis von 1,50 Euro pro Fahrt kommen 15 Cent pro angefangenem Luftlinien-Kilometer hinzu. Der Tageshöchstpreis liegt während der Pilotphase bei 15 Euro.

Aktuell werden und wurden bereits verschiedene eTarif-Pilotprojekte durchgeführt, auch in NRW. Der Test im VRS hebt sich dadurch hervor, dass im Verbundgebiet ein auf Luftlinientarif und reiner Ortungstechnik basierender Tarif erprobt wird.

Wer kann mitmachen?
Um am Praxistest teilzunehmen, müssen interessierte Kunden nur wenige Voraussetzungen mitbringen: Sie müssen grundsätzlich mindestens 18 Jahre alt sein und brauchen eine Visa- oder MasterCard-Kreditkarte sowie ein Smartphone, das die technischen Voraussetzungen erfüllt. Das sind etwa Datentransfer und Lokalisierungsservice. Ein Dialogforum für registrierte Testkunden und eine begleitende Marktforschung geben den Tarifexperten beim VRS die Möglichkeit, tiefergehende Anmerkungen der Testkunden zu erhalten, auf Probleme zu reagieren und nach Ablauf des Tests die Akzeptanz der Kunden auszuwerten.

Wer ist der Partner FAIRTIQ?
FAIRTIQ ist eine mobile Ticketing-Applikation für den öffentlichen Verkehr und funktioniert nach dem CIACO-Prinzip (Check-In/Assisted Check-Out). Sie startete im Frühjahr 2016 in drei Tarifverbünden in der Schweiz und hat sich dort bereits bewährt. Großer Vorteil des Tests mit FAIRTIQ: Es ist kein kostspieliger Einbau von zusätzlicher Fahrzeugtechnik wie etwa Transpondern nötig. Den Kunden wird jedoch nahegelegt, den Check-in bei einem unterirdischen Start oberirdisch durchzuführen. Mehr Info unter www.fairtiq.ch .

Pressekontakt:
Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH
Holger Klein
Pressesprecher
Glockengasse 37-39
50667 Köln
Tel.: 0221/ 20808-47
E-Mail: holger.klein(at)vrsinfo.de