Fußverkehrs-Check: Kommunen im Rheinland ziehen Bilanz

Verkehrsschild Treppenabgang für Fußgänger

So geht es weiter in Lindlar, Overath und Olpe

Köln, 23. Januar 2020. In den vergangen Monaten haben zehn Städte, Kreise und Gemeinden im Land am Fußverkehrs-Check des „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ teilgenommen und sich gezielt damit befasst, wie es um den Fußverkehr in ihrer Kommune steht. In Lindlar, Overath und Olpe ist das Programm nun abgeschlossen und die Handlungsempfehlungen stehen fest.

Politik und Bürger an einem Tisch
Der Rahmen des Fußverkehrs-Check ist für jede Kommune einheitlich: Am Anfang steht ein gemeinsamer Auftaktworkshop, in dem Bürger, Verwaltung, Politik und Verbände gemeinsam bestehende Probleme diskutieren und einen Fokus für das weitere Vorgehen finden. Dann folgen zwei Begehungen, um sich die besprochenen Situationen für Fußgänger vor Ort anzuschauen und zu analysieren. Diese Begehungen sind der Kern des Projektes.

Professionelle Begleitung für nachhaltige Ergebnisse
Eine Abschlussveranstaltung fasst die vorangegangenen Schritte zusammen und zieht eine Bilanz, aus der sich Handlungsempfehlungen ergeben. Die Umsetzung der Maßnahmen ist Aufgabe der Kommunen, die vom Zukunftsnetz Mobilität NRW bei dem Prozess intensiv beraten und unterstützt werden. Die Veranstaltungen werden, wie der gesamte Fußverkehrs-Check, von Profis eines Planungsbüros begleitet und moderiert. Die Teilnahme erfolgte über die Auswahl in einem Wettbewerb.

Dies sind die Schwerpunkte der Teilnehmerkommunen im Rheinland im Einzelnen:

Lindlar:
Auftaktworkshop: 7. November 2019
Begehungen: 13. November 2019 und 19. November 2019
Abschlussworkshop: 22. Januar 2020

Themen beider Begehungen waren Querungsmöglichkeiten, Aufenthaltsqualität und Wegeverbindungen von Straßen und Plätzen im Ortskern von Lindlar. Die erste Begehung startete mit rund 15 Teilnehmern, darunter Kinder, eine Rollstuhlfahrerin sowie mobilitätseingeschränkte Senioren, am Busbahnhof. Die zweite Begehung startete mit rund zehn Personen, darunter zwei Kinder und einige Senioren, am Kulturzentrum am Wilhelm-Breidenbach-Weg, Ziel war der Marktplatz.

Mithilfe des Fußverkehrs-Checks wurden folgende mögliche Maßnahmen identifiziert:

  • Bordsteinabsenkungen
  • Querungshilfen: barrierefrei gestalten und sichern
  • Fußgängerüberwege an Kreisverkehren
  • Entwicklung von Standards für Gehwege in historischen Straßenräumen und im Neubau
  • Umgestaltung von Engstellen auf dem Gehweg
  • Erschließung von Kfz-Parkplätzen für Fußgänger

Overath:
Auftaktworkshop: 31. Oktober 2019
Begehungen: 14. November 2019 und 28. November 2019
Abschlussworkshop: 23. Januar 2020

In Overath lag der Schwerpunkt der Begehungen auf der Hauptstraße, die sich als einzelhandelsgeprägte Einkaufsstraße durch den Ortskern zieht. Sie durchschneidet den Ort und bietet kaum Aufenthaltsqualität und ist wenig fußgängerfreundlich. Schmale Gehwege, Unterbrechungen, Treppenstufen und weitere Hindernisse erschweren das Begehen vor allem für Mobilitätseingeschränkte.

Mithilfe des Fußverkehrs-Checks wurden folgende zu prüfende mögliche Maßnahmen identifiziert:

  • Bordsteinabsenkungen an Nebenanlagen und Querungshilfen
  • Aufenthaltsqualität/Wegequalität
  • Erschließung über parallele Verbindungen
  • Querungen
  • Kita-/ Schulwegsicherheit

Olpe:
Auftaktworkshop: 25. September 2019
Begehungen: 9. Oktober 2019 und 19. November 2019
Abschlussworkshop: 14. Januar 2020

Im Mittelpunkt standen die Handlungsfelder Querungen, Barrierefreiheit, Aufenthaltsqualität, Schulwege und Erschließung Biggesee zur/von der Innenstadt. Einige konkrete Maßnahmen wurden anhand von Fotomontagen und Beispielfotos aus anderen Kommunen verdeutlicht.

Mithilfe des Fußverkehrs-Checks wurden folgende mögliche Maßnahmen identifiziert:

  • Markierung von Querungsstellen
  • Anpassung von Ampelschaltungen
  • Einrichtung von Fußgängerüberwegen
  • vorgezogene Seitenräume
  • Verbesserung und Verbreiterung der Gehwege
  • Markierung & taktile Systeme
  • Wegweisung und Information zu Verbindungsrouten

Neuer Wettbewerb – mehr Plätze
Aufgrund des großen Erfolgs der Fußverkehrs-Checks geht der Wettbewerb nun in die zweite Runde. Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW sind, können sich um einen von insgesamt zwölf Fußverkehrs-Checks bewerben. Mit diesem können die Städte und Gemeinden die umweltfreundlichste aller Fortbewegungsarten fördern und so die Aufenthalts- und Lebensqualität verbessern.

Land NRW übernimmt die Finanzierung
Die Kosten für die Fußverkehrs-Checks werden zu 100 Prozent vom Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen übernommen. Unterstützung erhalten die ausgewählten Kommunen kontinuierlich und professionell vom Expertenteam eines Fachbüros und den Ansprechpartnern beim Zukunftsnetz Mobilität NRW.

Kommunen, die an dem zum zweiten Mal veranstalteten Wettbewerb teilnehmen möchten, können sich bis zum Freitag, den 28. Februar 2020, bewerben. Anschließend wird eine Fachjury die Gewinner ermitteln. Diese werden auf einer landesweiten Auftaktveranstaltung am Montag, den 30. März 2020, in Düsseldorf bekanntgegeben.

Detaillierte Informationen zum Wettbewerb Fußverkehrs-Checks NRW 2020 und die Bewerbungsunterlagen finden Sie auf der Internetseite des Zukunftsnetz Mobilität NRW: https://zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de/infothek/aktuelles/fussverkehrs-checks-nrw-2020-kommunen-koennen-sich-bewerben

Das Zukunftsnetz Mobilität NRW ist ein Netzwerk, das Kommunen berät und dabei unterstützt, durch kommunales Mobilitätsmanagement nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Das Ziel: attraktive und nachhaltige Mobilitätsangebote für Kommunen und eine verlässliche Anbindung der ländlichen Räume an die Städte zu schaffen. Es gibt drei regionale Koordinierungsstellen: Westfalen-Lippe, Rhein-Ruhr und Rheinland. Die Geschäftsstelle ist angesiedelt beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in Köln. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW wird gefördert vom Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen und der Unfallkasse NRW.

Pressekontakt:
Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH
Landesgeschäftsstelle Zukunftsnetz Mobilität NRW
Glockengasse 37-39
50667 Köln
Sharon Beatty
Telefon: 0221 20808746
Mail: sharon.beatty(at)vrs.de