Bahn arbeitet mit Hochdruck an zweiter Baustufe für neues Elektronisches Stellwerk (ESTW): Größere Beeinträchtigungen am Kölner Hbf

Bahn arbeitet mit Hochdruck an zweiter Baustufe für neues Elektronisches Stellwerk (ESTW):  Größere Beeinträchtigungen am Kölner Hbf

Investitionen von 160 Millionen Euro • Mehr Flexibilität und Grundlage für weitere Digitalisierung • Am 17. Juni tagsüber keine Regional- und Fernverkehrshalte am Kölner Hauptbahnhof • S-Bahnen und RB 25 halten regulär

Düsseldorf/Köln, 6. Juni 2023. Um den Kölner Hauptbahnhof – mit schon jetzt mehr als 1300 Zugfahrten täglich – für den wachsenden Zugverkehr fit zu machen, wird ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) in zwei Baustufen errichtet. Ende 2021 wurde der S-Bahnverkehr auf die neue Technik umgestellt. In einer zweiten Baustufe soll das ESTW für den Regional- und Fernverkehr bis Ende 2025 in Betrieb genommen werden. Die Bauarbeiten laufen bisher überwiegend ohne größere Beeinträchtigungen für die Fahrgäste unter „rollendem Rad“.

Mit der neuen ESTW-Technik wird die Verfügbarkeit im Kölner Hbf stabilisiert. Sie ist weniger störanfällig und flexibler im Fall von Gleissperrungen etwa im Falle von Bauarbeiten. Auch wird die Instandhaltung vereinfacht. Letztlich bilden ESTW die Grundlage für die Digitalisierung der Schiene in Deutschland mit dem European Train Control System (ETCS). Hierfür müssen rund 150 Kilometer Kabel verlegt und 200 neue Signale, zehn neue Signalausleger bzw. Signalbrücken aufgestellt und fünf Weichen eingebaut werden. Bisher wurden bereits zwei Signalbrücken und ein Signalausleger gebaut, sowie rund 60 Kilometer Kabel verlegt und 76 Signale gesetzt.

In der Maybachstraße (Nähe Köln-Hansaring) wurde ein Zentralstellwerk mit weiteren Bedienplätzen für mehrere Fahrdienstleiter*innen geschaffen, die den Zugbetrieb für den Knoten Köln von dort aus steuern. Von hier aus wird auch das neue „ESTW Linker Rhein“ gesteuert, was ebenfalls bis Ende 2024 den Betrieb aufnehmen soll. Auch hier laufen parallel schon Bauarbeiten.

Eine besondere Herausforderung dieser komplexen Maßnahme ist der Bau im laufenden Bahnbetrieb. Um den Zugverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurde bislang überwiegend in nächtlichen Sperrpausen und an Wochenenden gearbeitet.

Arbeiten und Sperrung am 17. Juni

Am Samstag, 17. Juni, von 6 bis 18 Uhr ist jedoch eine Vollsperrung aller Gleise (1-9) im Kölner Hbf notwendig, über die der Regional- und Fernverkehr abgewickelt wird. Der S-Bahnverkehr und die RB 25, die auf den S-Bahngleisen verkehrt, sind hiervon nicht betroffen und fahren uneingeschränkt den Kölner Hbf an. Gleich fünf Baufirmen werden dann gleisübergreifend an verschiedenen Stellen aktiv sein und führen an diesem Tag zeitgleich folgende Arbeiten durch:

  • Montage von acht neuen Signalmasten und drei neuen Signalauslegern für das ESTW sowie Umbauarbeiten an einem Signalausleger
  • Umbau von 30 Weichenantrieben
  • Diverse Tiefbauarbeiten: Einbau von 13 Fertigteil-Fundamenten für neue ESTW-Signale, drei Gleisquerungen für Kabeltrassen sowie 200 Meter Kabelkanal
  • Verlegung von Kabeln
  • Arbeiten an Oberleitungsanlagen
  • Umbau eines Lastenaufzugs
  • Reinigung des „Galerie-Daches“ (nur möglich bei Abschaltung der Oberleitung)

Während der Arbeiten müssen die Oberleitungen abgeschaltet werden.

Auswirkungen im Fernverkehr:

  • Fernverkehrszüge via Rheinstrecke aus/in Richtung Koblenz: Diese Züge werden zwischen Koblenz und Köln umgeleitet und halten daher nicht in Andernach, Remagen, Bonn Hbf und Köln Hbf. Ersatzweise halten die Züge in Köln Messe/Deutz, alle IC-Züge zudem in Bonn-Beuel.
     
  • Fernverkehrszüge via Schnellfahrstrecke Köln – Frankfurt: Weiter aus/in Richtung Düsseldorf/Wuppertal verkehrende Züge halten ersatzweise für den ausfallenden Halt am Kölner Hauptbahnhof in Köln Messe/Deutz. Einige nur zwischen Köln und Frankfurt verkehrende Züge starten und enden während der Bauarbeiten in Köln Messe/Deutz. Der Halt Köln Hbf entfällt.
     
  • Von/nach Brüssel verkehrende Züge werden innerhalb Kölns umgeleitet und halten ersatzweise in Köln-Ehrenfeld. Auch bei diesen Zügen entfällt der Halt in Köln Hbf.
     
  • Fernverkehrszüge Köln aus/in Richtung Ruhrgebiet: In Köln startende bzw. endende Züge in/aus Richtung Ruhrgebiet und weiter nach Norddeutschland bzw. Berlin starten bzw. enden bereits je nach Laufweg in Düsseldorf oder in Wuppertal/Solingen. Der Halt Köln Hbf entfällt.

Auswirkungen im Regionalverkehr:

  • S-Bahnverkehr und RB 25: Der S-Bahn-Verkehr bleibt bestehen und bietet Umleitungsmöglichkeiten über die Haltepunkte Nippes, Ehrenfeld, Porz (Rhein), Troisdorf sowie den Bahnhof Messe/Deutz. Die RB 25 fährt den Hauptbahnhof weiterhin an und wendet dort. Der Halt In Köln Trimbornstraße entfällt.
     
  • Regionalverkehr (außer RB 25): Es kommt zu teilweise weitreichenden Einschränkungen im Regionalverkehr mit Umleitungen, Fahrt- und Haltausfällen. Teilweise ersetzen Busse die Züge. Eine vereinfachte Übersicht darüber, welche Linie wie betroffen ist und welche Ersatzmaßnahmen geplant sind, finden Sie hier: Ersatzkonzept 17. Juni 2023

Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter zuginfo.nrw, bauinfos.deutschebahn.com/nrw und über die App „DB Bauarbeiten“ abrufbar.

 

Vorschau auf weitere Bauarbeiten in Köln während der Sommerferien

Vom 03. Juli bis 14. Juli werden zehn Weichen in Köln Hbf und Köln Messe/Deutz erneuert. Direkt im Anschluss wird dann bis zum 28. Juli für das ESTW „Linker Rhein“ in Köln Süd gearbeitet. Über die Auswirkungen für die Kunden informieren DB und go.Rheinland gesondert.