Köln. Straßen werden zu Spielplätzen, die Bahn zur Comedybühne und der Marktplatz zum Zukunftslabor: Während der jährlichen Europäischen Mobilitätswoche (EMW) vom 16. bis 22. September 2025 zeigen Städte, Kreise und Gemeinden, wie die Verkehrswende gelingen kann, wenn der Straßenraum wieder zum Lebensraum umfunktioniert wird. Das wird mit vielfältigen Aktionen kreativ erprobt: Rad- und Fußverkehr, Spiel und Sport, Kultur und Grün erhalten mehr Raum auf der Straße und auf Parkplätzen. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern neue Perspektiven zu ihrem bisherigem Mobilitätsverhalten zu eröffnen und zu zeigen, wie nachhaltige Mobilität auf die Lebensqualität einzahlt.
NRW macht Schule – gleich mehrfach
Dass das gut ankommt, zeigen die Teilnahmezahlen aus NRW jedes Jahr aufs Neue: Hier unterstützt das Zukunftsnetz Mobilität NRW seit 2019 erfolgreich seine Mitgliedskommunen bei der lokalen Planung der Aktionswoche. Über 100 von ihnen beteiligten sich allein im vergangenen Jahr. In diesem Jahr lautet das Landesmotto „EMW macht Schule“. Damit legt das Zukunftsnetz Mobilität NRW den Fokus auf das Schulische Mobilitätsmanagement, das dem Nachwuchs eigenständige und sichere Fortbewegung ermöglichen soll.
Wie wichtig die Mobilität der jungen Zielgruppe in NRW ist, zeigt auch die diesjährige politische Unterstützung der Arbeit des Zukunftsnetz Mobilität NRW rund um die EMW: Schulministerin Dorothee Feller und Verkehrsminister Oliver Krischer haben gemeinsam die Schirmherrschaft für die Aktionswoche im Land übernommen und werden sich in den Kommunen Krefeld und Jülich während der EMW ein Bild vor Ort machen.
Ministerin Feller: „Schülerinnen und Schüler, die eigenständig zur Schule kommen, entwickeln Eigenverantwortung und soziale Kompetenzen. Es ist wichtig, dass Kinder von ihren Eltern und ihren Schulen ermutigt werden, ihren Schulweg selbständig zu bewältigen. Die Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung an unseren Schulen schaffen eine wichtige Grundlage für das sichere und selbstbewusste Agieren im Straßenverkehr und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit des Schulwegs von Schülerinnen und Schülern. “
Landesverkehrsminister Oliver Krischer „Kinder müssen sich frei und sicher bewegen können. Sie sind im Straßenverkehr die schwächsten Teilnehmer und müssen besonders geschützt werden. Wir unterstützen die Kommunen dabei, Mobilitätskonzepte zu entwickeln, die den Fuß- und Radverkehr attraktiver gestalten und die Schulwege sicherer machen."
Pilotprojekt liefert Vorlage für ganz NRW
Zu den zahlreichen kleinen und großen Aktionen während der EMW 2025 in Nordrhein-Westfalen kommt in diesem Jahr noch ein besonderes themenübergreifendes Projekt: „EMW macht Schule – in deiner Kommune“. Es zielt darauf ab, das Schulische Mobilitätsmanagement als Themenbereich in den Kommunalverwaltungen anzustoßen und gleichzeitig zu zeigen, wie die EMW als Katalysator und Antreiber für konkrete Mobilitätsthemen in der Kommune genutzt werden kann. Dafür begleitet das Zukunftsnetz Mobilität NRW gemeinsam mit einem Kreativ-Dienstleister die drei ausgewählten Mitglieder Krefeld, Lünen und Jülich eng bei ihrer Vor- und Nachbereitung der EMW und dem Ausbau eines Schulischen Mobilitätsmanagements abseits der Aktionswoche. Landesweite Austauschformate zum Projektabschluss und eine Dokumentation mit den wichtigsten Erkenntnissen und Erfahrungen aus den drei Städten sorgen dafür, dass alle Mitglieder des Zukunftsnetz Mobilität NRW von dem Projekt profitieren können.
Zum Zukunftsnetz Mobilität NRW
Mit Vernetzungsterminen, Kreativworkshops, Leitfäden und Kommunikationsmaterialien unterstützt das Zukunftsnetz Mobilität NRW seine Mitgliedskommunen nicht nur während der EMW, sondern auch in allen anderen Themenbereichen rund um die nachhaltige Mobilitätsentwicklung.
Das landesweite kommunale Netzwerk wird vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Unfallkasse NRW gefördert, seine Arbeit ist Bestandteil des aktuellen Koalitionsvertrages. Zahlreiche Institutionen wie etwa IHK oder AGFS sind enge Kooperationspartner. Aktuell sind 338 Städte, Kreise und Gemeinden Mitglied. Die regionalen Koordinierungsstellen sind angesiedelt bei den drei Trägern go.Rheinland, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und Nahverkehr Westfalen-Lippe.
Die Europäische Mobilitätswoche
Nachhaltige Mobilität ist überall möglich, egal wie klein der Ort oder wie gering die Ressourcen – das ist die Botschaft der Europäischen Mobilitätswoche (EMW). In der Woche vom 16. bis zum 22. September 2025 präsentieren Kommunen in NRW, häufig als Resultat der Zusammenarbeit mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, ihre nachhaltigen Projekte und testen sie mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die Europäische Mobilitätswoche ist die bekannteste Plattform, um kommunale Mobilitätsangebote öffentlichkeitswirksam vorzustellen und zu testen. Ziel ist es, der Öffentlichkeit den Zusammenhang zwischen nachhaltigen Mobilitätsangeboten und öffentlicher Lebensqualität greifbar nahezubringen.